Steinhagen/Bielefeld (msc). Die Holtkämper Dressurtage dürften sich mit ihrer fünften Auflage endgültig im Kreis der Dressurturniere mit bundesweiter Bedeutung etabliert haben. Das einzige Grand-Prix-Dressurturnier Ostwestfalens auf der Reitanlage Hollmann-Raabe war wieder zu einem Stelldichein der Hufschlagspezialisten geworden.
Die beiden wichtigsten Prüfungen der viertägigen Pferdeleistungsschau sicherte sich Bianca Kasselmann aus Hagen am Teutoburger Wald. „Das hat richtig Spaß gemacht und es war bei der Hitze richtiges Tauwetter für mich", freute sich Kasselmann am Sonntag über ihren 199. Sieg in der schweren Klasse. Im anspruchsvollen Grand-Prix-Special gewann die Deutsche Meisterin im Springreiten von 1980 auf der Stute Escada aus der westfälischen Zucht von Ehrenpreis mit 71,307 Prozent.
Im Feld der zwölf Starter wurde Matthias Vatter aus Düsseldorf Zweiter auf Pery Jackson (70,098). Bianca Kasselmann war die älteste Teilnehmerin der Dressurtage in Holtkamp und hatte bereits am Samstag mit einem Doppelsieg den mit 2.500 Euro ausgeschriebenen »Grand-Prix de Dressage« zu ihren Gunsten entschieden.
Auf dem 17-jährigen Wallach Weekend Fun setzte sich die Frackreiterin aus dem Osnabrücker Land mit 69,533 Prozent an die Spitze der 21 Starter. Der Doppelsieg war mit 69,433 Prozent auf der Stute Escada perfekt. „Für mich ist es hier sehr gut gelaufen. Dem Veranstalter muss ich ein dickes Lob aussprechen, weil er sich sehr viel Mühe bei der Ausrichtung des Turniers gegeben hat", resümierte die 66-Jährige.
Auf zwei Erfolge in Holtkamp brachte es Cora Jacobs aus Bad Harzburg. Die Profiamazone mit Ausbildungsstall gewann auf dem 16-jährigen in Hessen gezogenen Wallach Carabinieri den Kurz-Grand-Prix der Klasse S am Sonntagmorgen mit 67,132 Prozent.
„Der Sieg meiner Konkurrentin war verdient"
Der zweite Rang im Feld der 20 Starter in der mit 2.500 Euro dotierten Prüfung ging an Maike Mende (Wolbeck) auf Quicksilver (67,054). In der Intermediare II der schweren Klasse siegte Cora Jacobs auf dem zehnjährigen Hannoveraner Never ever mit 71,404 Prozent vor Daniele Hacheney (Fröndenberg) auf Dalai Rubin (70,263). „Das war für mich ein gelungener Auftakt in die Freiluftsaison. Die tolle Kulisse und die guten Bedingungen trugen zu meinen Erfolgen bei", resümierte Cora Jacobs.
Im Grand-Prix-Special wurde die Berufsreiterin Dritte auf Mellemhaves Copperfield (69,673) und lobte die Leistung von Bianca Kasselmann. „Für mich ging es nur darum eine schöne Runde abzuliefern. Der Sieg meiner Konkurrentin war verdient."
Die Vorjahressiegerin Tatyana Kosterina vom gastgebenden Reitverein Isselhorst-Holtkamp konnte sich nicht für den Grand-Prix-Special qualifizieren. Auf der zehnjährigen Stute Diavolessa verzichtete die in Bielefeld lebende Russin auf eine Platzierung im vorausgegangenen Grand-Prix. „Wir konzentrieren uns jetzt auf einen Start am kommenden Wochenende in München", sagte Vereinsvorsitzender Hans-Ullrich Hollmann-Raabe. Grund zur Freude hatte die 41-Jährige trotzdem. Die Dressurausbilderin, die seit elf Jahren auf der Reitanlage in Holtkamp tätig ist, wurde für ihre vielen Erfolge in zahlreichen Grand-Prix-Prüfungen mit dem Reitabzeichen in Gold ausgezeichnet. Die Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu nahm die Auszeichnung persönlich vor.
Die sechste Auflage der Holtkämper Dressurtage wird im kommenden Jahr wieder am angestammten Termin am Muttertagswochenende stattfinden. Der Turnierchef Hans-Ullrich Hollmann-Raabe war bestens gelaunt nach dem Veranstaltungsende am Sonntagabend. „Wir haben Sport auf sehr hohem Niveau gesehen und hatten bei tollem Wetter viele Besucher auf unserer Anlage." Auch der erstmals angebotene Tag für Springpferde wurde gut angenommen. „Wir werden jetzt ein Resümee ziehen und schauen ob wir das im kommenden Jahr wieder anbieten", so Hollmann-Raabe, der nicht vergaß die vielen Helfer zu erwähnen. „Ohne die wäre so ein Turnier nicht durchzuführen."