Halle. Der Winter steht vor der Tür und draußen wird es immer kälter. Mit der dunklen Jahreszeit beginnt auch die Heizperiode und damit bei vielen Hausbesitzern und Mietern die Frage nach dem richtigen Heizen. Wir haben Heizungsbaumeister Lennart Wolter, Inhaber vom Heizungs- und Sanitärfachbetrieb Dietmar Patzer Heizung Sanitär aus Halle, gefragt, was beim Heizen wichtig ist und wie man den eigenen Verbrauch am besten senken kann.
🌨️ Wie bereitet man sich am besten auf die Heizperiode vor?
Bereits bevor die Heizung im Herbst und Winter angeschaltet wird, sollten Hausbesitzer darauf achten, dass mit der eigenen Anlage noch alles in Ordnung ist. Bei einem Check sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, ob sämtliche Baukomponenten funktionieren oder ob sie Schäden aufzeigen. Die verschiedenen Hersteller der Heizungsanlage empfehlen daher eine jährliche Wartung.
Sobald die Außentemperaturen unter 20 Grad fallen, springt die Heizungsanlage ohnehin an. Für einen Test reicht es bereits, die Heizkörper einmal aufzudrehen. Nach einiger Zeit sollten sich die Heizkörper dann erwärmen, wenn das nicht passiert, lohnt sich ein Anruf beim Heizungsinstallateur, wenn es draußen noch zu warm zum Heizen ist.
🌡️ Wie stellt man das Thermometer der Heizung richtig ein?
Wichtig ist es, konstant zu heizen. Wird das Thermostat immer wieder auf höchste Stufe und dann wieder auf eine niedrige Stufe gestellt, schnellt auch der Verbrauch in die Höhe. „Man kann das mit einer Autobahnfahrt vergleichen. Fährt man dort immer wieder 180, dann 120 und dann wieder schneller, verbraucht das ja auch mehr Benzin oder Diesel, als wenn man konstant 130 fährt“, sagt der 33-Jährige.
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Besonders für Hausbesitzer lohnt es sich, die Heizungsanlage nicht zu heiß einzustellen. Wird die Heizung niedriger, zum Beispiel auf 40 Grad, eingestellt, können die Heizkörper auf Stufe 3 oder 4 eingestellt werden, ohne einen zu hohen Verbrauch zu haben. An der Heizungsanlage selber stellt man die Temperatur so weit runter, dass die Anlage nur so viel Leistung produziert, wie wirklich gebraucht wird. „Der Heizkörper wird nicht mehr so heiß und der Raum wird langsamer, aber auch effizienter aufgewärmt. Es gibt dann eine andere Wärme im Raum und jeder Grad, den ich in der Heizkurve sparen kann, ist bares Geld wert“, sagt er.
💨 Wie lüftet man die Wohnung im Winter richtig?
Im Winter lohnt es sich, die abgestandene Luft mit Stoßlüften auszutauschen. Dazu werden die Fenster im besten Falle mit Durchzug für einige Minuten komplett geöffnet. Danach sollten die Fenster wieder geschlossen bleiben. Auf keinen Fall sollten im Winter die Fenster auf Kipp geöffnet werden. „Dadurch verschwendet man einfach zu viel Energie. Besser ist es immer einmal zu Stoßlüften. Wann gelüftet wird, ist dabei aber nicht ausschlaggebend“, sagt Wolter. Ob die Fenster also morgens oder abends geöffnet werden, hat keinen Effekt auf den Energieverbrauch.
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🏠 Welche Temperaturen eignen sich für die verschiedenen Wohnräume am besten?
Allgemein wird empfohlen, dass die Temperatur im Badezimmer bei 24 Grad und in den übrigen Wohnräumen etwa bei 22 Grad liegen sollte. „Das sind aber nur Empfehlungen. Es gibt keine ideale Temperatur, jeder sollte individuell für sich feststellen, wie man sich in seinem Zuhause am wohlsten fühlt“, rät der Experte.
🔧 Wann muss man die Heizkörper entlüften?
Sobald die Heizkörper nach dem Anschalten gluckern oder man bemerkt, dass ein Teil des Heizkörpers kalt bleibt, ist es an der Zeit den Heizkörper zu entlüften. „Das Heizungswasser kann dann nicht mehr den ganzen Körper aufwärmen. Und somit haben wir natürlich auch wieder Verluste bei der Heizleistung“, erklärt Lennart Wolter. Dann ist es wichtig und auch nötig den Heizkörper zu entlüften, damit mit einer niedriger eingestellten Heizungsanlage auch genügend Wärme in die Räume gelangt.
So wird der Heizkörper richtig entlüftet:
- Drehen Sie das Thermostatventil ganz auf (in der Regel Stufe 5).
- Warten Sie, bis der Heizkörper vollständig warm ist.
- Stellen Sie einen kleinen Behälter unter das Entlüftungsventil und legen Sie einen Lappen für eventuell austretendes Wasser bereit.
- Öffnen Sie das Entlüftungsventil langsam und vorsichtig.
- Lassen Sie die Luft vollständig entweichen, bis nur noch heißes Wasser austritt.
- Drehen Sie das Ventil anschließend wieder fest zu.
🎛️ Welche neuen Technologien lohnen sich für die eigene Heizung?
Besonders für Mieterinnen und Mieter lohnt sich ein sogenanntes smartes Thermostat. Damit kann die Temperatur der Heizkörper genau eingestellt werden und auch die Zeit, in der die Heizkörper heizen sollen. „Da Mieter die Heizungsanlage selbst schwer einstellen können, ist ein smartes Thermostat eine gute Möglichkeit, um die Heizkosten zu senken“, sagt der Haller Experte.
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