5. bis 11. DezemberDie Woche im Altkreis Halle: Los Amigos schließt und eine Scheune brennt

Rückblick kompakt: Im Altkreis Halle hat sich in der Gastro-Szene einiges bewegt, in Versmold brennt eine Scheune und in Steinhagen geraten Bürger in Rage.

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Das ist in der Woche vom 5. bis 11. Dezember Spannendes im Altkreis Halle passiert. - © Nadine Kaase / Marc Uthmann / Dudoq Real Estate / Andre Schneider
Das ist in der Woche vom 5. bis 11. Dezember Spannendes im Altkreis Halle passiert. © Nadine Kaase / Marc Uthmann / Dudoq Real Estate / Andre Schneider

Altkreis Halle. Weihnachten rückt immer näher, doch besinnliche Themen waren es nicht, die die HK-Leser in den vergangenen sieben Tagen gefesselt haben. Die beliebtesten Artikel befassten sich stattdessen mit wütenden Bürgern, der Zukunft zweier Gaststätten und einer Dreifach-Mama, die beruflich durchstartet.

Gastro-Szene

Das Thema "Los Amigos" hat die Menschen in Versmold und Umgebung auch in der vergangenen Woche nicht losgelassen. War es zuvor die illegal gebaute Terrasse und deren Rückbau, so überraschte Betreiber Gezim Bardosana in der vergangenen Woche seine Kunden mit dieser Nachricht: "Wir haben uns dazu entschieden, das Los Amigos zum 1. Januar 2023 für immer zu schließen", teilte er auf der Instagram-Seite des Restaurants mit.

Am nächsten Tag erklärte Bardodana im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt seine Gründe für den Rückzug. Der "Terrassen-Streit" war dabei nur ein Aspekt für seine Entscheidung. Auch die Zukunft der illegalen Terrasse nahm er Stellung: Er sicherte zu, dass diese zurückgebaut wird.

Während die Zukunft des Los Amigos also noch unsicher ist, gab es in der vergangenen Woche gute Nachrichten für die Kneipe „Haller Altstadt. Nach dem plötzlichen Tod des Inhabers Gerrit Ellguth fand sich innerhalb weniger Tage eine neue Pächterin. Für die 25-jährige Jasmine Stegmann war schnell klar, dass die Kneipe erhalten werden muss. Die gelernte Einzelhandelskauffrau stand in den vergangenen vier Jahren als wichtige Servicekraft hinter Ellguths Theke. Jetzt hat sie beschlossen, die Kult- und Musikkneipe weiterzuführen.

Feuerwehreinsatz

So ein Feuer wie am Dienstag auf einem Hof an der Rothenfelder Straße erlebt die Feuerwehr zum Glück nicht jeden Tag. Die Rauchsäule war schon von weitem zu sehen, explodierende Gasflaschen flogen durch die Luft. 80 Feuerwehrmänner und -frauen waren stundenlang im Einsatz und konnten das Feuer der brennenden Scheune  eindämmen.

Am nächsten Morgen gingen die Ermittlungen zur Brandursache los. Feuerwehrchef Sören Fuest zog außerdem eine Bilanz der Brandnacht.  "Wir waren noch bis etwa 23 Uhr mit Nachlöscharbeiten auf dem Hof beschäftigt und mussten anschließend die Fahrzeuge reinigen." So wurde der Scheunenbrand letztlich noch zur mitternächtlichen Aufgabe - unter dem Strich mit glücklichem Ausgang bei schwieriger Ausgangsposition. "Zum Glück stand der Wind gut, so dass die Flammen nicht auf das Wohnhaus übergreifen konnten", erklärt Fuest. Und da in der Scheune selbst nur Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und eine Werkstatt untergebracht waren, musste die Feuerwehr auch keine Tiere retten.

Bürgerprotest

Hoch her ging es Dienstagabend auch im Steinhagener Rathaus. Anlieger der Waldbadstraße waren gekommen, um die geplante Bebauung eines angrenzenden Grundstücks durch den  Investor Dudoq Real Estate zu verhindern. Dieser will an der Waldbadstraße unter anderem ein 14 Meter hohes Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 20.000 Quadratmetern bauen. Das ist den Anwohnern zu viel Verkehr. Ihre Idee: Der Investor tauscht die Fläche und zieht mit seinem Projekt ins Gewerbegebiet Detert. Als die Politik diesem Plan eine klare Absage erteilt, kochen die Emotionen hoch.

Martin Molks von der Klägergemeinschaft rechnete ab: "Das ist ein Projekt gegen die Bürger und für das dicke Geld." Kurz danach verließen die gut 35 Anlieger den Ratsaal. Ihr Abgang war geprägt von Wut und Frust, deutliche Missfallensbekundungen und einige Flüche waren zu hören. Ist das die Art, wie Politik und Bürger künftig miteinander umgehen bei unterschiedlichen Meinungen? Unser stellvertretender Lokalleiter Marc Uthmann hat dazu eine klare Meinung. Seinen Kommentar können Sie hier nachlesen.

Durchstarterin

Aber es müssen nicht immer Ärger, Wut oder ein Feuer sein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Geschichte einer 43-jährigen dreifachen Mutter aus Werther begeisterte in der vergangenen Woche sehr viele unserer Leser. Vor zehn Jahren fing für Nadine Kaase alles in einem sechs Quadratmeter großen Heimbüro mit einer Nähmaschine an. Am Esszimmertisch designte die Wertheranerin Memoboards. Allein davon hat sie mittlerweile 6.000 Stück verkauft.

Erst wurde nebenbei das kreative Business aufgezogen, 2015 ging es dann in dire Selbstständigkeit - mit Erfolg. Nadine Kaase erzählt von den Herausforderungen, die die Selbstständigkeit mit sich bringt, und warum all das ohne ihren Mann und die Schwiegereltern nicht möglich gewesen wäre.

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