HalleDoppelhaus im Herzen von Halle zum Denkmal des Monats August gekürt

veröffentlicht

Der LWL hat das von Joachim Kummrow sanierte Fachwerkhaus am Kirchplatz zum Denkmal des Monats August gekürt.  - © LWL
Der LWL hat das von Joachim Kummrow sanierte Fachwerkhaus am Kirchplatz zum Denkmal des Monats August gekürt.  © LWL

Halle. Zum Denkmal des Monats August hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das „Doppelhaus" an der Bahnhofstraße 7 in Halle (Kreis Gütersloh) gekürt.

Das städtebaulich bedeutende Gebäude, das durch seine Ecklage an der Gasse zwischen Kirchplatz und Bahnhofstraße ins Auge fällt, stand seit Jahren leer. Der Haller Kaufmann Joachim Kummrow kaufte das „Doppelhaus". „Er lernte das Haus erst einmal kennen, um dann mit viel Geduld das passende Nutzungskonzept zu entwickeln", sagt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Pankoke. „So sind drei kleine denkmalgerechte Wohnungen und ein Ladenlokal in Anpassung an den baulichen Bestand entstanden. Besonders hervorzuheben ist die während der Bauphase vom Bauherrn gepflegte enge Abstimmung mit den Denkmalbehörden. So gerieten selbst Details in größter Qualität."

Der leicht erhöht liegende Kirchplatz mit seiner geschlossenen Ringbebauung aus Fachwerkhäusern gehört laut Pankoke zu den denkmalpflegerischen Höhepunkten in Ost-Westfalen. Hier befindet sich direkt gegenüber dem Hauptportal der gotischen St. Johanniskirche das zweigeschossige, Fachwerkgebäude aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieses Haus wurde in den Jahren 1885/86 durch ein massiv gebautes Wohn- und Geschäftshaus an der Rückseite erweitert.

Im Innern wurde die steile Treppe von 1886 instandgesetzt

Bei den Instandsetzungsarbeiten ließ der Eigentümer das Fachwerk des älteren Baus reparieren und ergänzen. Die Fassade des Anbaus sanierte er in Anlehnung an frühere Zustände, wobei das Haus wieder eine umlaufende gemauerte Sockelzone und geteilte Holzrahmenschaufenster mit Oberlicht erhalten hat. Der Ladeneingang wurde zudem wieder an die Gasse zurückversetzt.

Damit die prägende Dachfläche am Kirchplatz von Einbauten freibleiben konnte, entschied sich der Bauherr dafür, auf einen Dachgeschossausbau im Fachwerkhaus zu verzichten. Während der Eichen-Dachstuhl dieser etwa 250 Jahre alten Haushälfte gut erhalten war, musste der 150 Jahre alte Fichtendachstuhl des jüngeren Baus ersetzt werden. Die großen Löcher, die sich zuletzt in der Dachfläche befanden, hatten dazu geführt, dass die Sparren verfault und nicht mehr tragfähig waren. Die beiden Dächer wurden neu eingedeckt und erhielten wieder Holzwindfedern.

Die drei entstandenen Wohnungen sind über den Eingang am Kirchplatz zu erreichen. Im Innern wurde die steile Treppe von 1886 mit ihren gedrechselten Stäben instandgesetzt und führt zu den verschiedenen Wohneinheiten. Der Eigentümer hat als Redakteur und Marketingfachmann die Nutzungsgeschichte des Hauses gründlich erforscht und eine mit historischen Plänen und Fotos illustrierte Broschüre zu seinem Haus herausgegeben.

Kommentare

Um Ihren Kommentar abzusenden, melden Sie sich bitte an.
Sollten Sie noch keinen Zugang besitzen, können Sie sich hier registrieren.

Mit dem Absenden des Kommentars erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion an.