HalleSupermarkt im Haller Ortsteil? So kann es jetzt tatsächlich gelingen

Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Damit „Tante Enso“ am Bahnhof einzieht, braucht es mindestens 400 Teilhaber an der Einkaufs-Genossenschaft. Bei der Bürgerversammlung am 30. August sollen alle Details vorgestellt werden.

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Halle-Künsebeck. Dank intensiver Bemühungen ist es der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger (IGKB) und der Stadt Halle gelungen, die myEnso Gruppe entgegen einer anfänglichen Absage doch noch von einem Standort im Haller Ortsteil zu überzeugen. Damit der genossenschaftlich organisierte Supermarkt „Tante Enso" tatsächlich nach Künsebeck kommt, sind nun die Bürgerinnen und Bürger selbst gefordert: Mindestens 400 Menschen müssen mit der Zeichnung eines Genossenschaftsanteils ihren Willen an einer Einkaufsmöglichkeit vor Ort bekunden.

Einmalige Gelegenheit, dass Künsebecker im Dorf einkaufen

„Wir haben nun die einmalige Gelegenheit, dass die Künsebecker endlich wieder Lebensmittel direkt im Dorf einkaufen können, um Dinge des täglichen Bedarfs ohne weite Wege zu erledigen und sich mit anderen Menschen zu treffen und auszutauschen", sagt Friederike Hegemann vom Vorstand der IGKB. Auch Bürgermeister Thomas Tappe freut sich über die Chance eines Supermarktes in Künsebeck: „Gerade in der aktuellen Situation dramatisch steigender Energiepreise überlegt sich der ein oder andere, das Auto häufiger stehen zu lassen. Da wäre ein Supermarkt am Bahnhof, der bequem zu Fuß zu erreichen ist, genau das Richtige."

Kerstin Panhorst und Friederike Hegemann von der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger und Bürgermeister Thomas Tappe werben für einen Supermarkt

in Künsebeck. - © Stadt Halle
Kerstin Panhorst und Friederike Hegemann von der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger und Bürgermeister Thomas Tappe werben für einen Supermarkt
in Künsebeck. (© Stadt Halle)

Tappe selbst war vor einigen Monaten durch einen Artikel in einer landwirtschaftlichen Wochenzeitung auf das Geschäftsmodell der myEnso Gruppe aufmerksam geworden, das unter dem Namen „Tante Enso" den guten alten Tante-Emma-Laden mit einem modernen Online-Supermarkt vereint. „Tante Enso" bietet dabei 2.500 bis 3.000 Artikel im Sofortkauf für nahezu alle Bedürfnisse an. Zudem dürfen Kunden mitbestimmen, welche regionalen Artikel ins Sortiment aufgenommen werden.

Der Zutritt zum Laden ist mit einer elektronischen Kundenkarte rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr möglich. Zu bestimmten Tageszeiten ist der Laden auch mit Personal besetzt – in der Regel vier bis sieben Stunden täglich. Artikel, die nicht vor Ortvorgehalten werden, können im Online-Supermarkt bestellt und zu Tante Enso geliefert werden.

Verbindliche Chance auf einen Supermarkt

„Das Konzept von myEnso sieht eine direkte Mitbestimmung der Kunden hinsichtlich Sortiment, Öffnungszeiten und vielem mehr vor. Wir können mit einer Umfrage, an der sich alle Anwohner beteiligen können, Tante Enso genau auf die Bedürfnisse der Künsebecker Bevölkerung zuschneiden", so Tappe. Gut sei auch, dass mit dem Bahnhof Künsebeck bereits ein zentraler Standort für eine gute Erreichbarkeit feststehe.

Damit der Traum vom Einkaufen vor Ort wahr wird, brauchen die Initiatoren nun die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger. Mindestens 400 Menschen müssen einen oder mehrere Genossenschaftsanteile im Wert von jeweils 100 Euro zeichnen. „Wenn uns das gelingt, kommt Tante Enso verbindlich nach Künsebeck, denn das Unternehmen glaubt daran, dass die Menschen, die Anteile an der Genossenschaft erwerben, auch tatsächlich für ihren Supermarkt vor Ort brennen und dort auch einkaufen werden", so Friederike Hegemann. „Es liegt also bei uns, wenn wir keine Initiative zeigen, wird Tante Enso nicht zu uns kommen", ruft die IGKB-Vorsitzende zum Handeln auf.

Um möglichst schnell möglichst viele Menschen von der Idee eines genossenschaftlichen Einkaufserlebnisses zu überzeugen, setzen die Initiatoren auf eine große Informationskampagne. So erhalten alle Künsebecker in diesen Tagen einen Brief des Bürgermeisters mit den wichtigsten Informationen. Für Informationen aus erster Hand findet am 30. August um 19 Uhr im Gemeindehaus Künsebeck eine Bürgerversammlung statt, bei dem der Betreiber sein Konzept vorstellt und Fragen beantwortet.

Sonntag und Montag Anteile zeichnen am Gemeindehaus

Als „Tante-Enso-Patinnen" vor Ort beantworten Friederike Hegemann, (01 63) 6 91 22 69, und Kerstin Panhorst, (01 76) 41 02 05 42, alle Fragen zum Projekt. Am Sonntag, 31.7, und am Dienstag, 2.8. sind die beiden jeweils von 17 bis 19 Uhr mit einem Infostand am Gemeindehaus und bieten die Möglichkeit, Anteile in bar zu zeichnen. Auch am Samstag, 6.8., gibt es zwischen 9 und 14 Uhr die Gelegenheit dazu. Weitere Termine sollen folgen.

Bereits jetzt gibt es alle Informationen sowie das Antragsformular für die Genossenschaftsanteile online auf der Internetseite www.kuensebeck.tanteenso.de. Dort können sich Interessierte auch über den aktuellen Stand des Projektes informieren und digital die Teilhaberschaft an der Genossenschaft zeichnen.

Eine solche Teilhaberschaft kommt nur zustande, wenn „Tante Enso" auch tatsächlich realisiert wird. „Wenn es nicht klappt, werden die gezahlten Anteile nach den aktuell geltenden Bestimmungen zurückerstattet", so Friederike Hegemann.

Bürgermeister Thomas Tappe ist zuversichtlich, dass es dazu nicht kommt. „Jeder kann helfen, dass der Traum von einem kleinen Supermarkt am Bahnhof von Künsebeck wahr wird. Dafür kommt es jetzt auf jeden einzelnen an!"

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