HalleEmotionales Fundstück: Wem gehört dieser gravierte Ring?

Nadine Poestges Sohn findet in der Innenstadt ein Schmuckstück. Bevor der wertvolle Gegenstand den Weg ins Fundbüro antritt, wollen die Finder den Besitzer selbst suchen. Der Ring könnte für diesen nämlich am Ende des Jahres besonders wichtig werden.

Andre Schneider

Nadine Poestges will den Besitzer des vermeintlichen Eheringes finden. Er habe bestimmt einen hohen ideellen Wert, wie die Borgholzhausenerin meint. Fotos: Andre Schneider - © Andre Schneider
Nadine Poestges will den Besitzer des vermeintlichen Eheringes finden. Er habe bestimmt einen hohen ideellen Wert, wie die Borgholzhausenerin meint. Fotos: Andre Schneider © Andre Schneider

Halle. Vermutlich gehört der goldene Ring einem Mann. Größe und Form lassen Nadine Poestges und Freundin Susanne Branca darauf schließen. Sie wissen es aber nicht. Das würden sie gerne ändern und den Besitzer ausfindig machen. Ein Aufruf in sozialen Netzwerken war bisher noch nicht erfolgreich. Ist der Besitzer womöglich gar nicht bei Facebook und Co. registriert?

Rückblick: Nadine Poestges Sohn Noah kommt Anfang Februar von einem Ausflug zurück nach Hause. Das Kind hat einen Ring bei sich. Gefunden, wie er sagt. „Noah findet immer irgendetwas", sagt Mutter Nadine scherzhaft. Doch dieses Mal scheint der Fund besonders wertvoll – ein Ehering, wie es scheint. So ganz mit der Sprache herausrücken will der Junge aber noch nicht, wo genau er das Schmuckstück gefunden hat.

Die Gravur in dem Schmuckstück lässt darauf schließen, wem es gewidmet ist. - © Andre Schneider
Die Gravur in dem Schmuckstück lässt darauf schließen, wem es gewidmet ist. (© Andre Schneider)

Suche bei Facebook bleibt erfolglos

Die beiden Frauen fragen am nächsten Tag bei der Schule des Jungen – Noah besucht eine Förderschule in Harsewinkel – ob dort jemand nach dem Ehering gefragt hat. Fehlanzeige.

Irgendwann bekommen die beiden Frauen heraus, wo das Kind den mysteriösen Fund gemacht hat. Nämlich in der Haller Innenstadt zwischen zwei Bäckereien an einer Baustelle. Anfang Februar.

Nadine Poestges startet einen Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook. Allerdings erst einige Wochen später, wie sie zugibt. Krankheit, Corona und ein persönlicher Schicksalsschlag lassen die Suche zunächst ins Hintertreffen geraten. Nun ist Ruhe eingekehrt und die Suche soll so richtig ins Rollen kommen. Dazu legt die 37-Jährige den Ring an eine weiße Rose und macht ein ansprechendes Foto. „Gar nicht so einfach, einen Ring zu fotografieren", wie sie sagt. Den Namen, der in dem Ring eingraviert ist, verrät sie im Internet nicht. „Der Frauenname ist italienisch und da der Ring nicht so groß ist, denke ich, wird der Herr auch Italiener sein", schreibt sie. Viele Hinweise erhält sie nicht.

Im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt zeigt sie den Fingerring – und auch seine Sig-natur. Diese lässt darauf schließen, dass der Schmuck mindestens 30 Jahre alt ist. Ein Name und ein Datum sind dort in Großbuchstaben eingraviert: Lucia 17.11.92. Doch wer ist diese Lucia?

Die beiden Frauen und das Kind wissen es nicht. Eine Ehefrau? Ist das Datum ein Hochzeitstag oder ein Kennenlerntag? Hat der Besitzer den Ring womöglich aus Frust weggeworfen? Besteht die Ehe noch? Nadine Poestges und Susanne Branca haben Fragen über Fragen. Das vermeintliche Hochzeitsdatum lässt die beiden Frauen vermuten, dass der Eigentümer über 50 Jahre alt sein könnte – und womöglich nicht bei Facebook registriert ist.

Auf der Suche nach Antworten könnten sie sich zweifelsohne an das Fundbüro der Stadt Halle wenden. Aber das wollen sie nicht. „Zu unpersönlich", wie Poestges sagt. „Dort wird der Ring doch nur irgendwann versteigert, wenn sich niemand meldet. Dafür ist der ideelle Wert einfach zu hoch."

Im Fundbüro registrieren lassen

Bei der Stadt können Fundsachen beim Bürgerbüro abgegeben werden, wie es auf der Internetseite heißt. Sie werden dort registriert, aufbewahrt und wenn sich der Eigentümer nicht meldet nach sechs Monaten entweder versteigert oder an den Finder herausgegeben. Der Finder kann die Fundsache auch selbst aufbewahren, muss sie aber zeitnah bei einem Wert von über zehn Euro registrieren lassen. Meldet sich der Besitzer, besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Finderlohn. In jedem Fall wird ab einem Fundwert von über 25 Euro eine Gebühr bei der Stadt fällig. Der persönliche Wert dürfte den Materialwert bei diesem Fund aber übersteigen, sind sich die Frauen sicher.

Sie wissen, wem der Ring gehört? Melden Sie sich unter (0 52 01) 1 51 21 oder redaktion@haller-kreisblatt.de.

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