Halle-Künsebeck. Die Muppets haben sie in ihrer Version erzählt und auch Hollywood hat schon mehrere Versionen des Dickens-Klassikers hervorgebracht. Jetzt reiht sich eine Neuinterpretation mit viel Lokalkolorit in die Reihe der filmischen Umsetzungen der „Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens ein.
Mehr als 30 Künsebeckerinnen und Künsebecker haben ein ganzes Wochenende vor der Kamera gestanden, um die Geschichte von Scrooge, dem hartherzigen Geizhals, zum Leben zu erwecken. In 24 Teilen wird sie ab dem 1. Dezember als virtueller Adventskalender zu sehen sein über die Dorfhomepage www.kuensebeck-online.de. Und falls die Corona-Verordnung und die Inzidenzzahlen es zulassen, wird es am 27. Dezember um 17 Uhr auch eine Komplettvorführung als Dorfkino im evangelischen Gemeindehaus Künsebeck geben.

Die Idee kam den Künsebeckern, als aufgrund der pandemischen Lage klar wurde, dass es auch in diesem Jahr wieder kein Weihnachtsstück geben kann. Schon im letzten Jahr wurde als Alternative ein virtueller Adventskalender ins Leben gerufen, bei dem verschiedene Bürger ihre Talente von Gesang über Backrezepte bis zu Basteltipps zur Schau stellten. „Dieses Mal wollten wir etwas anderes machen und die Dickens-Geschichte ist einfach ein zeitloser Klassiker", sagt Saskia Burstädt, die gemeinsam mit Kerstin Panhorst das Drehbuch geschrieben hat.
Schaulustige verfolgen Dreharbeiten
Aus den Reihen der früheren Weihnachtsstück-Mitspielern, aus der Kirchengemeinde, der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger und dem privaten Umfeld fanden sich schnell begeisterte Laienschauspieler. „Uns war schnell klar, dass wir das Ganze mit Lokalkolorit aufpeppen wollen und an möglichst vielen Künsebecker Schauplätzen drehen wollen", erzählt Kerstin Panhorst. Schnell wurden die Grundschule, der Minigolfpark, die Hauptstraße und auch das Grillwerk als Drehorte festgelegt, auch die Besetzungsliste nahm Gestalt an und bietet ein illustres Ensemble vom ehemaligen Künsebecker Pfarrer Andreas Aland als Erzähler über einige Lokalpolitiker bis zu ganzen Familien.
An einem Novemberwochenende wurden dann alle Szenen gefilmt und lockten nicht wenige Schaulustige an, als die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht gemeinsam mit Hauptfigur Scrooge (gespielt von Matthias Jörke) über den Ringofenplatz und durch den Ravenna-Park flanierten.
Dank einer Förderung durch das Programm „1000 mal 2000" für das Ehrenamt des Kreises Gütersloh konnten sich die Organisatoren auch eine externe Hilfe für Kamera, Ton, Licht und Schnitt leisten. Tobias Lange, der sich als Filmer selbstständig gemacht und schon häufiger für die Haller Kirchengemeinde gearbeitet hat, übernahm die technische Seite der Filmproduktion und setzte alle in Szene. Durch die finanzielle Unterstützung konnten auch einige historische Kostüme angeschafft werden, die der Weihnachtsgeschichte einen nostalgischen Touch verleihen.
„Wir können uns gar nicht genug bedanken bei allen Mitwirkenden, die sehr lange Drehtage in Kauf genommen, teilweise ihre eigenen Kostüme geschneidert oder Drehorte zur Verfügung gestellt und mit viel schauspielerischer Begeisterung ihre Talente eingebracht haben", sagen die Organisatorinnen.
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