In der heutigen Backstube kommt viel moderne Technik zum Einsatz – schließlich konnte sich auch Ulrich Welpinghus (61) nicht allen modernen Entwicklungen verweigern. Alles, was heute so geht, macht er aber noch längst nicht mit: „Wir arbeiten ohne Backmittel. Die Liste unserer Zutaten, die jeder gerne einsehen kann, ist deshalb sehr kurz", erklärt er.
Das dürfte mit ein Grund gewesen sein, warum die Zeitschrift »Der Feinschmecker« das Borgholzhausener Unternehmen mit in den erlauchten Kreis der 500 besten Bäckereien in Deutschland aufgenommen hat. Das wichtigste Kriterium allerdings ist der Geschmack. Gerade den Brotsorten der Konditorei Welpinghus bescheinigt der Tester „herausragende Qualität" und lobt besonders den „den zwei Kilo schweren Rundling, ein Roggenmischbrot so groß wie ein Wagenrad", als Meisterstück.
Schrot, Mehl, und Getreideflocken selbst hergestellt
„Wir backen schärfer aus", erklärt Ulrich Welpinghus eine seiner Maximen. Eine andere ist die Verwendung von selbst frisch hergestelltem Schrot, Mehl und Getreideflocken. Diese Zutaten könnten zwar auch eingekauft werden, doch dann wären sie eben weniger frisch und saftig.
Selbst hergestellt sind auch die sogenannten Kochstücke, ein Vorteig aus Mehl oder Flocken, der bei genau festgelegten Temperaturen gekocht und später der endgültigen Mischung beigefügt wird. Von 2.15 Uhr in der Nacht bis mindestens um 13 Uhr am nächsten Tag sind die acht Mitarbeiter und ihr Chef in einem komplexen Schichtsystem in der Backstube am Kirchplatz aktiv – Vorbereitungen für den nächsten Backtag inklusive.
Die meisten sind übrigens gelernte Konditoren, die von sich behaupten, die besseren Bäcker zu sein. Sie arbeiten schließlich auch in einer ausgezeichneten Bäckerei, die aber den Namen Konditorei Welpinghus führt.
Paul Wilhelm (23) aus Borgholzhausen gehört als Beton- und Stahlbetonbauer zum Topnachwuchs im Land. Vom Bundeswettbewerb brachte er eine Medaille mit - und ist auch aus anderem Grund sehr begeistert.